Ist Scham Grün?

Hallo everybody,

wenn wir alle miteinander verbunden sind, aus dem selben Stoff bestehen und gemacht sind, wenn wir alle den gleichen Ursprung haben und früher oder später die selben Erfahrungen und Wünsche haben, WIESO ist es dann so schwierig uns zu verstehen, zu vertrauen, zu lieben und sich nicht so getrennt voneinander zu fühlen? 

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Scham ein, wenn nicht der, Grund ist, weshalb wir uns so getrennt fühlen und sogar manchmal nie wieder, oder niemals zueinander finden, oder zumindest Verständnis füreinander haben. 

Das Wichtigste um sich zu verstehen, gegenseitig und sich Selbst, ist absolute Ehrlichkeit. Das Entscheidende Problem ist, das wir nicht ehrlich sind oder besser gesagt, nicht sein können. Immer wenn einer nicht ehrlich ist wird die Beziehung, Auseinandersetzung, also das Miteinander disharmonisch, man versteht sich nicht, man streitet oder trennt sich und möchte manchmal den anderen verletzen, gar hassen. In dem Moment der gegenseitigen absoluten Aufrichtigkeit, verflüchtigt sich diese Disharmonie unwiederbringlich. Diese Momente sind es, in  denen Liebe sehr stark spürbar wird und uns ausfüllt. Verständnis bedeutet Liebe und wir streben danach.

Aber warum sind wir oft nicht ehrlich zu uns und anderen? Manchmal wissen wir nicht mal was ehrlich in uns vorgeht. Ja, jeder von uns muss gründlich in sich selbst forschen um die waren Beweggründe seines Dekens und Handelns zu erkennen und sie mitteilen zu können. Aber selbst das, ist oft unmöglich. 
Ich denke, egal ob wir wissen was ehrlich in uns ist, oder ob wir es nicht wissen, was uns davon abhält es zu wissen, oder wenn wir es tun, uns mitzuteilen, ist Scham. Doch woher kommt sie?

Die meisten von uns haben eine klare Vorstellung davon, wer sie sind, oder wer sie sein wollen, schlimmer noch sollten. Diese Vorstellung klammert eine Riesen Menge dessen was wir wirklich sind aus, so das wir uns schämen, es zu erkennen, es zuzugeben, oder auch zu bekennen. Es passt schlicht nicht in unser Bild. Wir schämen uns quasi wir selbst zu sein, weil wir denken, dass wir selbst zu sein, der Grund dafür ist, das wir nicht geliebt oder anerkannt werden wie wir es erwarten, wie wir es selbst tun sollten, wie wir es verdienen. 


Ein einfaches Beispiel, du liebst die Farbe Grün, du glaubst das alles im Leben am besten Grün sein sollte und du tust alles dafür, selbst immer Grün zu sein. Du suchst dir Freunde die scheinbar immer Grün sind und deine Familie magst du nur, wenn sie auch immer Grün sind und sein wollen. Alles was nicht Grün ist, lehnst du innerlich ab, und wenn du es in deiner Nähe erträgst, dann nur indem du darauf herab blickst, und dir sagst: "Naja, wenn es Grün wäre .... aber das ist es ja leider nicht. ...Hauptsache ist, ich bin und bleibe Grün! Du verstehst was ich sagen will? 

Das Problem ist, du und jeder in der Welt ist Bunt und Grün ist nur ein Teil von dir. Dein Denken führt dazu, dass du dich, wenn du merkst das du z. B. auch Lila bist, schämst und versuchst mit allen Mitteln Grün zu sein, zu erscheinen und zu bleiben. Dein Gegenüber erkennt bewusst oder unbewusst, dass du Lila bist und versteht überhaupt nicht wieso du so Grün versuchst zu sein... Das Ergebnis ist, Unverständnis und beide denken der Grund dafür sei, dass sie so verschieden sind. Das ist nicht die Wahrheit!

Die Wahrheit ist, das wir alle bunt sind und das jede Farbe in Bunt seine Schönheit hat. Niemand muss sich darum für irgendeinen Teil an sich selbst schämen, weil es auch ein Teil von jedem anderen ist. Erst wenn du dich traust bunt zu Sein erkennst du das alle anderen auch bunt sind. Dann gibt es keinen Grund mehr zur Scham. Das ist der Moment in dem du alle und dich selbst verstehen kannst .... das ist der Moment in dem du alle und dich selbst liebst. 

Dazu braucht es manchmal, das du jede Farbe für sich selbst, in dir selbst erkennen musst, bis du dich bunt im Spiegel erkennen kannst.

Hör auf Grün sein zu wollen, du bist es nicht everybody, du bist es auch.

Kommentare

  1. Mal wieder ein super geiler Abschluss! Ich liebe deine Abschlüsse in jedem der Texte. Ja, das hört sich gut an. Ich muss da zum Beispiel an das Coming Out einiger Leute denken. Aber auch da begibt man sich dann viel zu schnell oder oft in eine andere Gruppierung und grenzt dann alles andere (vielleicht alte) wieder aus. Es ist ein Balanceakt und echt nicht leicht immer ehrlich zu sein. Man hört halt nicht auf zu lernen...

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    1. Ja, das verrückte ist, das Ehrlichkeit uns dahin bringt wohin wir wollen, nicht etwa die Scham.... Love everybody

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