Vergebung vs. Mangel an Liebe

Hello Everybody,

Vergebung, dieses Thema macht mir bis jetzt Angst, nur mit meiner Aufmerksamkeit kann ich dies beheben.

Ich war an diesem Wochenende bei meiner Oma, um ihr zu vergeben. Ich bin bei ihr aufgewachsen. Und mein ICH, hat so einige Probleme durch diesen Umstand in diese Welt getragen. Es ist als gäbe es ein Zepter des Unglücks und der Unzulänglichkeit, das von Generation zu Generation, von der Mutter zur Tochter weitergegeben wurde, verdammt zum Mangel an Liebe und verdammt dazu es an seine eigenen Kinder weiter zu geben. ......

Ich wusste schon als Kind, das ich das Leid meine Mutter meiner Oma und auch der Uroma lindern wollte. Für mich waren sie einfach immer nur unglückliche Menschen. Später kam die ganze Welt dazu! Einige werden das kennen; man wird zu einem Leiddetektor, der wo er auch Signale empfängt, etwas dagegen unternehmen will. Ich glaube viele Frauen haben dieses Problem.

Dann in den 20ern, fand ich mich selbst auch in einem Sumpf voller Leid wieder. Später noch in den 30ern als meine Kinder geboren wurden, war die Wut darüber Grenzenlos. Konnten sie sich nicht selbst um ihre Probleme gekümmert haben, anstatt sie quasi ungefiltert an mich weiter zu geben? Ich fühlte mich gefangen. Und ich wusste ich muss da raus! Ich hatte schmerzlich erkennen müssen, dass es nichts zu bereinigen gab. Mit niemandem außer mit mir selbst war dies auszumachen. Nur durch mich konnte hier irgendjemand Heilung erfahren. Ich hatte jedoch keinen Schimmer, wie ich das tun sollte. 

Auf meiner Suche durch Philosophie, Psychologie, Kunst, Weltreligionen, Quantenphysik, Esotherik... ging es immer um Vergebung, in unterschiedlichster Beschreibung. Doch ich konnte das nicht! Ich war zu beschäftigt damit anders zu sein! Alles anders, vor allem besser zu machen. Eine bessere Mutter zu sein, klüger, erfolgreicher, liebevoller, sauberer,....usw. Ich dachte, wenn ich besser wäre, würde ich nicht die gleichen Fehler machen, und mich allmählich zu dieser unfassbar schweren Vergebung hocharbeiten.

Keine Chance,.... leider, .... ich habe doch irgendwie die gleichen Fehler gemacht. Mich trotz all der Bemühungen nicht besser gefühlt, trotz dem Studium und der Anerkennung, trug ich die selbe Wut, die selbe Enttäuschung, den selben Mangel an Liebe in meine Welt. Nichts konnte mich erlösen.

Da mir die Konsequenzen der Handlungen meiner Vorfahren schmerzlich bewusst waren, war es für mich geradezu unerträglich zu beobachten wie ich ähnliches tat und lebte. Es nicht zu wollen, und es zu erkennen, konnte mich nicht davor bewahren. Ich hasste mich bald dafür und begann mich zu verurteilen, genau so wie ich sie verurteilte. Das machte es nur noch schlimmer.

Ich las in einem meiner Bücher, dass es unmöglich ist, über die Dinge wie sie sind oder andere Menschen zu Urteilen. Weil wir den Umfang der Umstände und alles nicht begreifen können. Es gibt zu viel was wir nicht wissen oder verstehen um Urteile fällen zu können. Das fand ich sehr logisch. Also versuchte ich, wann immer ich ein Urteil fällte daran zu denken, dass ich gar nicht dazu in der Lage war. Ich keine Ahnung hatte womit ich es Zutun hatte. Als allererstes begann ich zu erkennen, dass es sehr viele Urteile waren, die ich fiel. Es war eigentlich alles, ich beurteilte alles und jeden. Besonders, mein eigenes Handeln. 

Mit der Zeit wurde es immer weniger und wenn ich urteilte ,dann bewertete ich es als nicht wahr oder irreal. So kam es, dass ich die Dinge die ich tat, als ich sie nicht mehr beurteilte zu verstehen begann. Ich verstand, was es war und ich erlebte anstatt dem Urteil, dass ich voll und ganz Mitgefühl mit mir Selbst bekam. Ich fühlte mit mir, als Täter und Opfer zugleich, ich fühle mit meiner Mutter meiner Oma meiner Uroma meinen Kindern als Täter und Opfer zugleich. Ich fühlte alles zugleich und fühlte mit. 

Das war der Punkt an dem ich begann zu sehen, was ich wirklich tat und getan hatte und das unser aller, größter Fehler die Rechtfertigung war, die mit dem Urteil Hand in Hand ging. Das war der Moment an dem ich keine Rechtfertigung mehr nötig hatte, an dem ich einfach sah was es wahr. Und ich konnte mir Selbst vergeben. Ich entschuldigte mich bei den Menschen denen ich wehgetan hatte, egal ob sie mir auch oder zuerst wehgetan hatten, ich wusste, das wir eins sind. Täter und Opfer sind das Selbe. 

Und auf einmal wurde mir bewusst, ich hatte alles vergeben, was mir jemals angetan wurde , jedem, zu jeder Zeit und egal wie schlimm es war. Ich empfand Liebe für alle Seiten. 

Jetzt ist die Angst vorüber, ich habe eine neue Fähigkeit.

Ich war das Opfer. Ich war der Täter. 

Vergib Everybody!
 

Kommentare