Stabilität vs. Veränderung

Hallo everybody.

Ich frage mich immer und immer wieder wieso wir nichts an unseren Leben verändern, selbst wenn wir wissen, dass es uns auffrisst oder gar tötet. Wieso raucht ein Krebskranker Mensch weiter? Wieso Leben wir ein Leben, das uns keine Freude macht, was hält uns fest? Sicher haben wir eine menge Gründe, die Kinder, finanzielle, Angst vor allem möglichen, Verantwortungsbewusstsein?,
Zwänge, Krankheit, Unwissenheit, sich nicht bereit fühlen usw. usf.
Ich glaube dass diese Gründe keine wahren Gründe sind.

Manche von uns, bleiben in einer Beziehung die krankhaft, anstrengend, lieblos, oder sonst wie schädigend ist, andere bleiben in einem Job der sie auslaugt, in dem sie keinen Sinn sehen, oder der sie quält. Andere Leben in einer Wohnung mit Pilzbefall und einem schlechten Umfeld. Wieder Andere machen sich jeden Tag die gleichen schlimmen Gedanken die sie Krank machen, oder Essen jeden Tag die gleichen schädigenden Dinge. Das alles tun sie und beschweren sich dabei über die Konsequenzen ihres Handelns, jedoch ändern sie nichts.
Ich frage mich mein Leben lang wieso das so ist.

Ich habe meine Lebensumstände immer wieder geändert, wenn ich in einer dieser Situationen oder Beziehungen fest hing. Ich glaubte schon immer daran, dass man etwas ändern muss um das Leben zu leben was man leben will. Jedoch drehte ich am falschen Rad. Bevor Du in der Lage bist, Handlungen zu vollziehen, die die Resultate in Dein Leben ziehen, die Du Dir wünschst, ist eine innere Bewegung nötig, Entscheidung, Entschlossenheit und Vertrauen in die Kraft Deiner Handlungen sind notwendig.

Da ich immer nur versuchte im Außen meine Umstände zu verändern drehte ich mich im ewigen Kreis und erschuf immer mit jedem Neuanfang die selben Umstände wieder und wieder und wieder. Diese galt es dann wieder zu ändern. Es war schrecklich. Ich übernahm keine Verantwortung für mein Leben oder meine Handlungen, ich handelte, weil ich mich von den Umständen gezwungen fühlte. Eigentlich handelte ich nicht, ich Reagierte vielmehr... Sinnlos!

Aber gut, nun zu den Menschen die scheinbar gar nichts ändern können. Die, obwohl sie sich immer wieder beschweren, nicht im Stande sind, irgendetwas zu verändern, geschweige denn eine Entscheidung zu treffen. Vielleicht gehörst Du auch dazu?

Meine Antwort ist, Stabilität. Stabilität ist etwas was uns durchaus durch das Leben bringen kann, ohne in Depressionen oder Selbstmordgedanken zu versinken. Stabilität kann, je nach dem wie "Krank", also wie groß der Schmerz in einem ist, Lebenserhaltend sein. Darum sehen wir es besonders oft, dass gerade die Menschen die es am nötigsten hätten, nichts an Ihren Lebensumständen ändern.

Mich macht das sehr traurig, da bis heute noch viele Menschen in meinem Umfeld, die mir sehr am Herzen liegen, in so einer Situation sind und Heilung für sie unabsehbar ist, da sie sich an den Strohalm ihrer Krankmachenden Stabilitäten halten und somit langsam vor sich hin vegitieren, immer mit dem Jammern auf den Lippen, wie schrecklich alles ist.

UND es stimmt, es ist schrecklich sich an einem Strohalm zu klammern der wie Gift für einen ist, da die Erwartung, das das Leben nichts gutes " besseres" für einen bereit hält, so groß ist.

Als würde man niemals Barfuß durch Sand laufen, weil man fest daran glaubt, der Sand wäre Treibsand und Du wirst in ihm untergehen. Stattdessen bleibst du auf einem heißen Stein in der Sonne stehen der nach und nach deine Füße verbrennt. Sicher ist der Sand auch heiß, aber wenn Du nicht stehen bleibst, ist  es kaum spührbar und er kann Deinen Füßen nichts anhaben. Das kannst du nur mit sicherheit wissen, wenn du es versuchst, du kannst es jedoch glauben , wenn Du anderen dabei zusiehst, wie sie über den Sand spazieren. Du kannst das auch!

Auf der vermeintlich "rettenden" Insel des Steins stehen zu bleiben, bedeutet nicht nur Kontinuierlichen unveränderbaren Schmerz, sonder auch Leblosigkeit. Der Umstand in diesem lebenserhaltenden Milieu zu existieren, ist ein Komatöser Zustand. Du stirbst zwar nicht, lebst aber auch nicht. Weil Leben Veränderung und Bewegung bedeutet und verlangt.

Der Prozess der Heilung ist fernab von Stabilität und erfordert es, dass alles geschehen kann, Schmerz und Freude, das Jucken der Wunde, das eitern und stinken, Rückschläge und Fortschritte, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Der Prozess der Heilung ist nicht aufhaltbar, hast Du ihn einmal begonnen. Wenn du von deinem Stein ersteinmal runter bist, musst du laufen!

Ich glaube, dass die Angst vor dem Leben in den Köpfen, eigentlich die Angst vor dem Tod ist. Wir glauben wir könnten sterben wenn wir beginnen zu Leben und das stimmt auch. Die Wahrscheinlichkeit zu sterben, ist vielleicht sogar größer, wenn du ein Mensch bist der Wahrhaft lebt. Dennoch ist sterben so oder so etwas, das wir erfahren werden und ich vermute das die Erfahrung nicht so schwer ist, wenn man vorher gelebt hat, auch wenn es nur ein einziger Tag gewesen ist.

Was würdest du wählen den Tag deiner Träume zu erleben und danach zu sterben, oder 100 Jahre im Koma zu liegen und anderen beim Leben zuzuschauen? Ich finde, dass ist eine wichtige Frage. Leben oder Sterben? Wir haben nicht die Wahl ob wir sterben oder nicht. Wir haben aber die Wahl ob wir leben oder nicht. Oder etwa nicht?

Was wählst du everybody?












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